Es werden
Kaffee, Zuckerrohr, Bananen und Kochbananen, Yuca, Avocado, Mango und Papaya
angebaut aber auch Milchkühe gehalten. Man steht bei Morgendämmerung um 5 Uhr
auf, dann ist es noch angenehm kühl, ja sogar frisch. Manchmal regnet es
leicht, häufig hat es Frühnebel. Bald kommt die Sonne durch und löst den Nebel
rasch auf. Dann brennt die Tropensonne vom fast wolkenlosen Himmel, von Stunde
zu Stunde wird es heisser und schwühler, bis um die Mittagszeit ein thermischer Talwindwind aufkommt, der einen
die Hitze erträglicher macht. Am späteren Nachmittag schläft der Wind ein,
Wolken türmen sich auf und bald schon fallen die ersten Tropfen. Alle paar Tage
kommt es zu heftigen Gewittern, mit sintflutartigen Niederschlägen, Blitz und
Donner und Stromausfällen. Die Abenddämmerung um etwa 18 Uhr ist die schönste Zeit des Tages,
der Regen hat die Hitze weggewaschen, manchmal klart es auf und in den nahen
Bergen kann man das Wetterleuchten der abziehenden Gewitter sehen. Ideal, um
nach einem intensiven Arbeitsstag zu entspannen und ein paar Runden im Pool zu schwimmen.
Die Finca Las
Brisas hat eine Fläche von 6,5 ha und besteht aus zwei Teilen. An der
Hauptstrasse nach Bucaramanga liegt das Wohnhaus mit 4 Doppelzimmern, die an
Passanten vermietet werden und dem Restaurant mit 60 Sitzplätzen. Dazu gehören
der Swimmingpool, und die drei Fischteiche, in denen etwa 3000 Speisefische
grossgezogen werden. Ferner hat es einen Kuhstall, der allerdings auf eine neue
Nutzung wartet, da die Milchwirtschaft zu wenig einbringt.
So bleiben
etwa 5,5 ha Wiesland, die zur Zeit ein Bauern nutzt, der weiterhin Kühe hält
und eine extrem extensive Milchwirtschaft betreibt. ( 5 Zebus geben etwa 20l
Milch täglich )
Um die
Landwirtschaft zu intensivieren, beabsichtigen wir zu Beginn eine Pflanzung von
einer Hektare Maracuja ( Passiflora edulis ) und ein paar eigenen Rindern, die
wir bis zur Schlachtung grossziehen werden.
Ferner habe
ich in Flussnähe ein Grundstück von einer Hektare gekauft, wo ich ein neues
Wohnhaus möglichst Energieautark und Subsistenzpflanzungen von Bananen, Papaya,
Avocado, Zitrusfrüchten, Kaffee, etc. anlegen werde. Mir gefällt vor allem, das
hier fast alles wächst und abgesehen von der Tageshitze über die Mittagszeit
für Tropenverhältnisse ein eigentlich angenehmes Klima herrscht. Auf dieser
Höhe gibt es keine Malaria und an die Zancudos tagsüber und an die Stechmücken
zur Dämmerungszeit gewöhnt man sich.
Neben den Arbeiten
auf der Finca mache ich mit Gleichgesinnten ab und zu Ausflüge in umliegende
Höhlen. Die Flach abfallenden Kalkbänke der Kordilliere von Suaita sind
komplett durchlöchert, das grösste Problem ist jedoch der Zustieg. Die
Felsbänder sind alle mit Urwald bewachsen, man muss sich seinen Weg mit der
Machete freischlagen und die Sicht auf die Felswände ist auch durch Bäume und
Lianen behindert. Hat man jedoch einmal ein Loch gesichtet, sind eben diese
Schlingpflanzen hilfreich, um die Eingänge zu erreichen. Die Höhlen dieser
Region sind insofern speziell, dass sie meist absolut trocken sind und kaum
Tropfsteine aufweisen. So auch bei einer Höhle, in der wir einen indianischen
Friedhof mit Mumien gefunden haben. Leider waren wir nicht die Ersten und so
sind die meisten von Grabräubern auf der Suche nach Wertgegenständen geschändet
worden. Dennoch ist sie wahrscheinlich für Archeologen interessant, weil es in
der Region kaum ähnliche Fundorte gibt.